Photolexikon Buchstabe V
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Index aller Einträge
Vergrößerung | Vergrößerungsgerät | Vergrößerungsobjektiv | Vergütung | Verlängerungsfaktor | Verschluss | Verschlusszeit | Verwackeln | Verzeichnung | Vignettierung | Vollautomatik | Vorsatzlinse
Vergrößerung
Ein positives Aufsichtsbild, in einem Vergrößerungsgerät oder Printer auf Fotopapier hergestellt. Als Vorlage können Negative oder Diapositive dienen. Das Aufsichtsbild hat dabei größere Abmessungen als die Vorlage. So stellen Großlabors von einem Kleinbildnegativ Vergrößerungen zwischen 7x10 cm bis circa 60x90 cm her.
Vergrößerungsgerät
Ein Gerät, mit dem Negative oder Diapositive vergrößert auf Fotopapier belichtet werden. Das Gerät besteht aus einer Lichtquelle, einem Kondensor oder einem Diffusor für eine gleichmäßige Lichtverteilung, der Bildbühne zur Aufnahme der Negativstreifen oder Dias und dem Vergrößerungsobjektiv. Farbgeräte besitzen einen Farbmischkopf mit Korrekturfiltern. Das Gerät befindet sich an einer stabilen Säule, an der es zur Einstellung des Maßstabs höhenverstellbar ist. Das zu belichtende Fotopapier wird auf der Grundplatte positioniert. Zur Steuerung der Belichtungszeit kann eine Zeitschaltuhr verwendet werden.
Vergrößerungsobjektiv
Ein Objektiv, welches speziell für die Bedingungen korrigiert ist, die beim Vergrößern herrschen. Diese Korrektur ähnelt der eines Makroobjektivs. Als Brennweite wird für ein Vergrößerungsobjektiv eben jene benutzt, die für das entsprechende Bildformat dem Normalobjektiv entspricht, z.B. 50mm für das Kleinbild 24x36 mm. Einige ausgewählte Vergrößerungsobjektive besitzen keine runde, sondern eine quadratische Blende, da dies die Beugungseigenschaften für bestimmte Vergrößerungszwecke verbessern soll.
Vergütung
Um die Reflexion an der Glas-Luft-Fläche von optischen Gläsern (Linsen, Filter) zu unterdrücken, werden die Glasoberflächen im Vakuum mit einer oder mehrerer Beschichtung(en) aus Metallfluoriden versehen. Eine derartige dünne Beschichtung kann jeweils die Reflexionen in einem bestimmten Farbbereich reduzieren. Um die Vergütung für einen möglichst großen Spektralbereich wirksam zu machen, werden mehrere (3 bis 7) Vergütungsschichten übereinander aufgedampft. Man spricht dann von Mehrschichtvergütung, MC-Vergütung oder Multicoating. Die Vergütung sorgt für eine kontrastreichere Abbildung.
Verlängerungsfaktor
Ein Wert, der angibt, um wieviel eine Belichtungszeit verlängert werden muß. Ein Verlängerungsfaktor kommt bei der Verwendung von Filtern zum Tragen, und wird dann Filterfaktor genannt.Ferner ergibt sich ein Verlängerungsfaktor in der Nah- und Makrofotografie, wenn größere Auszugsverlängerungen benutzt werden sollen. Den durch eine Auszugsverlängerung relevanten Verlängerungsfaktor errechnet man wie folgt:
Faktor = (Maßstab + 1)²
Bei der Belichtungsmessung durch das Objektiv (TTL-Messung) wird ein Verlängerungsfaktor automatisch vom Belichtungsmesser erfaßt, und darf nicht manuell berücksichtigt werden.
Verschluss
Zentrales, mechanisches bzw. elektronisches Steuerelement einer Kamera. Bei mechanischen Verschlüssen meistens irisförmig (Zentralverschluss) oder lamellenartig (Schlitzverschluss). Bei Digitalkameras kann der Verschluss durch ein kurzzeitiges Aktivieren bzw. Deaktivieren des CCD-Bildwandler nachgeahmt werden. Steuert die Dauer der Belichtung (in Sekunden oder Hundertstel-Sekunden, oder Tausendstel-Sekunden) die mit der Verschlusszeit angegeben wird. Kurze Verschlusszeiten frieren Bewegungen ein, während lange Verschlusszeiten eher für statische Motive geeignet sind. Bei längeren Verschlusszeiten (in der Regel unter dem Umkehrwert (Reziprokwert) der verwendeten Brennweite) besteht das Risiko der Verwacklungsgefahr. Beispiel: ein 180 mm Objektiv sollte mit höchstens 1/180stel Sekunde aus der freien Hand belichtet werden. Besser sind noch schnellere Verschlusszeiten. Wenn das nicht gewährleistet ist, sollte auf Objektive mit Bildstabilisatoren oder ein Stativ zurückgegriffen werden.
Verschlusszeit
Zeitraum, während der Verschluss geöffnet ist und der Bildträger belichtet wird.
Verwackeln
Unter Verwackeln versteht man Bewegung der Kamera im Moment des Auslösens, die durch Unschärfe im Bild sichtbar wird. Das Verwackeln eines Bildes kann durch das Verwenden eines Stativs oder einer anderen geeigneten Auflage für die Kamera, oder durch die Wahl einer genügend kurzen Belichtungszeit vermieden werden. Dabei gilt die Faustregel, daß die Belichtungszeit mindestens dem Kehrwert der Brennweite entsprechen sollte, also bei einem 135mm-Objektiv mindestens 1/125 Sekunde, bei einem 50mm-Objektiv mindestens 1/60 Sekunde.
Verzeichnung
Die Verzeichnung ist kein Linsen-, wohl aber ein Objektiv-Abbildungsfehler. Es handelt sich um einen sphärischen Maßstabsfehler, der immer dann auftritt, wenn die engste Einschnürung des Strahlengangs eines Objektivs nicht in der Nähe der bildseitigen Hauptebene liegt. Daher hat auch die Lage der Blende einen entscheidenden Einfluß auf die Verzeichnung, die nur bei symmetrischen Gauß-Typen leicht zu unterdrücken ist. Liegt die engste Einschnürung vor der Hauptebene, so erhält man eine tonnenförmige Verzeichnung, d.h. eine Durchbiegung gerader Linien zum Bildrand hin. Liegt die engste Einschnürung dagegen hinter der Hauptebene, so ergibt das eine kissenförmige Verzeichnung, was gerade Linien zur Bildmitte hin durchbiegt. Weitwinkelobjektive zeigen zumeist eine tonnenförmige, Teleobjektive eine kissenförmige Verzeichnung. Bei Zoomobjektiven, die praktisch nie ohne Verzeichnung konstruiert werden können, was ihnen schon den Spitznamen "Gummilinse" eingebracht hat, kann die Verzeichnung je nach Brennweiteneinstellung von der einen zur anderen wechseln. Besonders störend wirkt die Verzeichnung bei Architekturaufnahmen und Reproduktionen.
Vignettierung
Physikalisch bedingter Helligkeitsabfall eines Bildes zum Bildrand hin, verursacht durch den weiteren Weg der Randstrahlen im Vergleich zu jenen Lichtstrahlen, die das Objektiv nah der optischen Achse passieren. Ferner führen konstruktive Eigenheiten eines Objektivs zur Vignettierung, etwa das Abschatten der Randstrahlen durch die Blendenöffnung bei Überschreiten des optimalen Bildwinkels bzw. des Bildkreises. Ein Abschatten des Bildrandes durch die Verwendung einer ungeeigneten Sonnenblende oder eines zu breiten Filters wird ebenfalls Vignettierung genannt, hat seine Ursachen aber in falscher Bedienung des Objektivs. Die Vignettierung ist in erster Linie bei Weitwinkelobjektiven ein Problem.
Vollautomatik
Bei der Vollautomatik wird nicht nur – wie bei der Programmautomatik – die Verschlusszeit und Blende automatisch eingestellt, sondern auch noch andere Parameter (z. B. automatische Blitzzündung) übernommen.
Vorsatzlinse
Filter, Konverter, Nahlinse der/die vorne an einem Objektiv befestigt (aufgeschraubt bzw. angeklemmt) wird.