Photolexikon Buchstabe E




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Index aller Einträge


E-TTL | ED-Linse | EOS | ESP | EXIF | Effektfilter | Einbadentwicklung | Einstellscheibe | Elektronenblitzgerät | Empfindlichkeit | Empfindlichkeit hoch | Empfindlichkeit niedrig | Empfindlichkeit normal | Empfindlichkeitssteigerung | Emulsion | Entfernung | Entfernungsmesser | Entwickler | Entwicklung | Episkop | Eye-Start-System



ED-Linse
Abk. für Extra-low Dispersion (zur Dispersion). Beschreibt die besondere Beschaffenheit hochwertiger optischer Linsen, die die Eigenschaft besitzen alle Farben des sichtbaren Lichtspektrums gleich stark zu brechen und dadurch wird eine besonders gute Abbildungsleistung zu sorgen. Siehe auch APO.

Effektfilter
Zu den Effektfiltern gehören: Weichzeichner, Sternfilter, Farbverlauffilter, Prismenvorsätze u.s.w. Effektfilterverursachen eine gewollte Verfremdung des Bildes. Die Stärke des dabei auftretenden Effekts hängt von der Brennweite und der verwendeten Blende ab. Bei einigen Effektfiltern sollte die Belichtungsmessung ohne Filter vorgenommen werden.

Einbadentwicklung
Kombination von Entwickler und Fixiermittel in einer einzigen Lösung zur schnellen Verarbeitung von Schwarzweißnegativfilmen in einem Arbeitsgang. Sie arbeiten mit einem verzögernd wirkenden Fixierer, der erst nach Abschluß der Entwicklung zum Tragen kommt. Eine Filmentwicklung im Einbadentwickler dauert etwa drei bis vier Minuten. Derartige Entwickler werden bevorzugt in den Labors der Tageszeitungsredaktionen verwendet, der einfachen Bearbeitung wegen aber auch zur Schwarzweißnegativfilmentwicklung im Großlabor. Ihr Nachteil liegt in einem leichten Kontrastverlust, ferner arbeiten sie weder empfindlichkeitssteigernd, noch besonders feinkörnig.

Einstellscheibe
Eine in Höhe der Bildebene der Kamera angebrachte Mattscheibe, auf der das Bild betrachtet und scharfgestellt werden kann. Einstell- oder Mattscheiben finden in Spiegelreflexkameras, aber auch in Großbildkameras Gebrauch. Gerade für Spiegelreflexkameras gibt es jedoch eine Vielzahl von unterschiedlichen Mattscheiben, nämlich Ausführungen mit Mikroprismenring, mit Schnittbildindikator, mit Fadenkreuz u.s.w. Die konkrete Wahl der Einstellscheibe hängt von der Wahl des Objektivs oder von der fotografischen Aufgabenstellung ab.

Elektronenblitzgerät
Die in der Fotografie am weitesten verbreitete künstliche Lichtquelle, die Licht von kurzer Dauer aber hoher Intensität bei einer Farbtemperatur von ca. 6000°K (Tageslicht) abgibt. Das Elektronenblitzgerät existiert als kleines Einbaugerät in Sucher- oder Spiegelreflexkameras, als leistungsstärkeres Aufsteck- oder Stabblitzgerät oder als netzabhängiges Studioblitzgerät. Das Funktionsprinzip ist bei allen Typen gleich. Ein Elektronenblitzgerät benötigt eine Stromquelle, einen Kondensator und eine Blitzröhre. Der Blitzkondensator wird über einen schwachen Gleichstrom (bei netzunabhängigen Kleingeräten aus Batterien oder Akkus) aufgeladen. Die Blitzröhre ist mit Edelgas gefüllt, welches durch das Anlegen einer hohen Spannung ionisiert, d.h. elektrisch leitend wird. Dazu sind je nach Größe der Blitzröhre 1000 Volt und mehr erforderlich. Im Moment der Auslösung wird die Blitzröhre von der Kondensatorspannung ionisiert und der Kondensator kann sich entladen. Dabei entsteht für kurze Dauer (ca. 1/1000 Sekunde oder kürzer) ein heller Lichtblitz in der Blitzröhre. Computerblitzgeräte sind darüber hinaus in der Lage, während des Auslösevorgangs die Belichtung zu messen, und die Lichtmenge entsprechend zu dosieren. Moderne Elektronenblitzgeräte werden während der Belichtung von der Kamera gesteuert, welche die Blitzbelichtungsmessung durchs Objektiv durchführt (TTL-Blitzfunktion). Geräte für Autofokus-Spiegelreflexkameras verfügen zudem meist über einen zusätzlichen Rotlichtsender, der ein dunkelrotes Licht abstrahlt, wenn das Umgebungslicht zur korrekten automatischen Fokussierung nicht mehr ausreichend ist. Elektronenblitzgeräte tauchten um 1950 auf dem Markt auf.

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Empfindlichkeit
Eine Angabe, wie stark eine fotografische Emulsion auf die Bestrahlung mit Licht reagiert. Man unterscheidet bei Filmen solche mit niedriger, normaler oder hoher Empfindlichkeit. Die Angabe der Empfindlichkeit als Grundlage der Belichtungsrechnung erfolgt in genormten Maßeinheiten wie DIN oder ASA, die in der ISO-Angabe vereinigt sind.

Empfindlichkeit, hoch
Filme hoher Empfindlichkeit liegen bei ISO 400/27° und darüber, bis ca. ISO 20000/44°. Sie kommen zum Einsatz, wenn die Lichtverhältnisse für Filme normaler Empfindlichkeit zu kritisch sind. Dies ist sowohl bei wenig Licht der Fall, als auch etwa bei der Verwendung sehr langer Brennweiten, die kürzere Belichtungszeiten erfordern, und oftmals nicht sehr lichtstark sind. Filme hoher Empfindlichkeit lassen sich in der Regel durch eine empfindlichkeitssteigernde Entwicklung weiter "pushen", die Empfindlichkeit also weiter erhöhen. Bei Filmen dieser Gruppe wird das Korn gröber, wodurch die erreichbare Schärfe eingegrenzt ist. Sie haben allerdings einen "gutmütigen" Belichtungsspielraum, ihre Gradation ist eher weich.

Empfindlichkeit, niedrig
Filme, deren Empfindlichkeit unter ISO 100/21° liegt, also etwa bei ISO 25/15° oder ISO 50/18°, bezeichnet man als niedrig empfindlich. Sie liefern sehr scharfe, gut vergrößerbare Vorlagen, weil die Emulsion solcher Filme dünn und das Korn fein ist. Allerdings ist der Belichtungsspielraum solcher Filme geringer, als der normal empfindlicher Materialien, ihre Gradation ist daher eher hart.

Empfindlichkeit, normal
Bei Filmen mit einer Empfindlichkeit von etwa ISO 64/19° bis ISO 200/24° spricht man von normal empfindlichem Material. Diese Filme eignen sich für die meisten fotografischen Aufgaben und liefern scharfe Bildergebnisse, da sie den besten Kompromiß zwischen der Größe des Korns und der Empfindlichkeit darstellen.

Empfindlichkeitssteigerung
Die Empfindlichkeit, vor allem von Schwarzweißfilmen, läßt sich in gewissem Rahmen während der Entwicklung variieren. Dies wird für eine empfindlichkeitssteigernde Entwicklung hochempfindlicher Schwarzweißfilme genutzt, die auch Push-Entwicklung genannt wird. Man "pusht" einen Schwarzweißfilm, der unterbelichtet wurde, indem man ihn länger entwickelt. Auf diesem Wege läßt sich die Empfindlichkeit eines Filmes zwischen 2 DIN und 6 DIN steigern, wenn die Entwicklung um 20% bis 80% länger ausfällt. Allerdings eignen sich nicht alle Filme und nur bestimmte Entwickler für einen solchen Vorgang, so daß die Wirkung nicht generell vorhersehbar ist. Auch bei vielen hochempfindlichen Farbdiafilmen ist eine empfindlichkeitssteigernde Entwicklung um etwa 3 DIN möglich. Die höhere Empfindlichkeit ist allerdings mit einer Abnahme der Bildqualität verbunden. So wirken Schwarzweißfilme grobkörniger, während bei Diafilmen die Farbsättigung und die Schärfe abnimmt.

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Emulsion
(1) Die lichtempfindliche Schicht fotografischer Platten, Filme und Papiere. Sie wird auf den Schichtträger aufgegossen, und besteht aus Silberhalogenidkristallen (zumeist Silberbromid) in Gelatine.
(2) Eine kolloide Verteilung zweier nicht miteinander mischbarer Flüssigkeiten (z.B. Öl in Wasser).

Entfernung
In der Fotografie versteht man unter der Entfernung die Strecke vom Gegenstand zur Bildebene, somit Gegenstandsweite plus Bildweite.

Entfernungsmesser
Ein kleines Gerät zur Bestimmung des Objektabstandes vor der Aufnahme. Die meisten Entfernungsmesser arbeiten nach einem trigonometrischen Prinzip. Dabei müssen zwei Teilbilder, die um eine Parallaxe verschoben sind, über eine Spiegel- oder Prismenmechanik zur Deckung gebracht werden. Aus dem Verstellweg bei diesem Vorgang läßt sich die Entfernung ableiten. Eine Sucherkamera, die mit einem derartigen Entfernungsmesser ausgestattet ist, nennt man Meßsucherkamera.

Entwickler
Eine alkalische chemische Lösung, die während der Entwicklung in einem Reduktionsvorgang das latente Bild sichtbar macht, indem es das belichtete Silberhalogenid in schwarzes metallisches Silber verwandelt.

Entwicklung
Streng genommen bezeichnet man als Entwicklung den Vorgang, der das latente Bild sichtbar macht, allgemein meint man damit darüber hinaus den gesamten Prozeß bis zum fertigen und weiter verarbeitbaren Bild. Der Vorgang unterscheidet sich, je nachdem, ob es sich um einen Schwarzweiß-, Farbnegativ- oder Diafilm handelt.
(1) Bei der Schwarzweiß-Entwicklung wird in einem Reduktionsvorgang das latente Bild sichtbar macht, indem das belichtete Silberhalogenid in schwarzes metallisches Silber verwandelt wird. Es folgt ein Stoppbad, welches den Entwickler neutralisiert. Darauf folgt das Fixierbad, welches die unbelichteten Silberhalogenide aus der Schicht herauslöst, so daß die Schicht keine Lichtempfindlichkeit mehr besitzt. Anschließend wird gewässert und getrocknet.
(2) Bei der Entwicklung eines Farbnegativfilms wird bei der Entwicklung zum einen das Silberbild sichtbar gemacht, darüber hinaus bilden sich durch Reaktion des Entwicklers mit den Farbkupplern die Farbstoffe in den Schichten. Es folgt ein Bleichbad, bei dem die belichteten Silberhalogenide entfernt werden, so daß die Farbstoffe zurück bleiben. Im anschließenden Fixierbad werden die unbelichteten Silberhalogenide aus der Schicht entfernt, der Film ist nun lichtunempfindlich.
(3) Ein Farbdiafilm wird zunächst schwarzweiß entwickelt, dann werden die verbliebenen Silberhalogenide zweitbelichtet. Nun folgt ein Farbentwicklungsbad, dann ein Bleichbad, und schließlich wird der Film im Fixierbad lichtunempfindlich gemacht.

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EOS
Abk. für Electro Optical Sytem. Bezeichnung für Autofocus-Spiegelreflexkamera-Modelle von Canon.

Episkop
Ein Projektor für nicht transparente Vorlagen, wie etwa Papierbilder, Buch- und Zeitungsseiten, Schriftdokumente u.s.w. Die Projektionslampe im Innern des Episkops strahlt die Vorlage an, das davon reflektierte Licht wird schließlich über einen Spiegel und das Projektionsobjektiv auf die Projektionsfläche geworfen. Im Vergleich zu Diaprojektoren sind Episkope jedoch eher leuchtschwach.

E-TTL
Abk. für Evaluative Through-the-Lens Mode. Von Canon entwickeltes Verfahren zur Blitzbelichtungsmessung und -steuerung. Im Gegensatz zur TTL-Blitzsteuerung und -messung, die zwei separate Messzellen (Eine für das Blitzlicht und Eine für das Dauerlicht) voraussetzt, wird bei E-TTL das (Blitz)-Licht zwar auch durch das Objektiv, jedoch von derselben Messzelle wie für das Dauerlicht gemessen. Daraus ergibt sich eine genauere Abstimmung zwischen Blitz- und Dauerlicht.
Bei der E-TTL-Blitzmessung und -steuerung wird kurz vor dem Hauptblitz und vor der eigentlichen Belichtung ultrakurze (fürs menschliche Auge nicht wahrnehmbare) Messblitze geringer Intensität abgegeben, was eine angepasste und leistungsstarke Elektronik in Kamera und Blitzgerät voraussetzt. Deshalb funktioniert die E-TTL-Blitzmessung und -steuerung nur mit entsprechend kompatiblen Canon-Kameras und Blitzgeräten.

EXIF
Abk. für Exchangeable Image File; Standard-Dateiformat für den herstellerunabhängigen Austausch von Bilddateien. Setzt sich aus der eigentlichen JPEG-Bilddatei und einem Metadata-Dateianhang (Dateianhang mit Informationen zur Kamera und zu den Aufnahmedaten) zusammen. Die EXIF-Bilddateien werden in eine DCF-passende Datei abgelegt.

Eye-Start-System
Dieses System unterstützt die elektronische augengesteuerte Scharfstellung. Sie fixieren mit Ihrem Auge einen Punkt, den die Kamera als Mittelpunkt für den Focus benutzt. Der fixierte Punkt wird durch einen Sensor in dem Sucher erkannt und automatisch scharf gestellt.

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ESP
Englisch für Electro Selective Pattern. Durch eine selektive Mehrfeldmessung wird auch bei schwierigen Lichtverhältnissen eine optimale Belichtung erzielt.