Photolexikon Buchstabe B




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Index aller Einträge


B-Einstellung | Bajonett | Balgen | Balgengerät | Banding | Bank, optische | Beleuchtungskontrast | Belichtung | Belichtungsautomatik | Belichtungskorrektur | Belichtungsmesser | Belichtungsmessung | Belichtungsreihen | Belichtungsspielraum | Belichtungssteuerung | Belichtungszeit | Beugung | Bild, latentes | Bilddatentypen | Bildebene | Bildfeldwölbung | Bildkompression | Bildkreis | Bildrate | Bildstabilisator | Bildwandler | Bildweite | Bildwinkel | Bitmap | Blende | Blende, förderliche | Blendenautomatik | Blendensimulator | Blitz-Synchronisation | Blitzaufhellung | Blitzbelichtungsmesser | Blitzgerät | Blitzleitzahl | Blitzreichweite | Blitzschuh | Blooming | Bokeh | Boxkamera | Bracketing | Brechung | Brechungsindex | Brennpunkt | Brennweite | Brennweitenbereich | Brennweitenverlängerungsfaktor | Brennweitenverstellung | Buffer | Bulb-Einstellung | Byte |



Bajonett
Kameras mit der Möglichkeit des Objektivwechsels, verfügen, von wenigen Ausnahmen, bei denen ein Schraubgewinde (M39, M42) verwendet wird, über eine Bajonettfassung zur Befestigung des Objektivs am Kameragehäuse. Das Objektiv rastet beim Ansetzen nach einer kurzen Drehung ein, und läßt sich nach dem Betätigen einer Entriegelung wieder lösen. Im Bereich des Bajonetts befinden sich auch die Übertragungselemente des Blendensimulators, und, bei Autofokuskameras, die Kontakte oder der Mitnehmer zum Fokussieren des Objektivs durch die Kameraautomatik. Die Bajonettfassungen an der Kamera und am Objektiv werden entweder aus Stahl oder einem leichten Kohlefaserverbundstoff hergestellt.

Balgen
Faltbare, lichtdichte Auszugsverlängerung aus Pappe oder Stoff. Balgen finden heute bei Großbildkameras und Balgengeräten für Nahaufnahmen Verwendung.

Balgengerät
Ein Zubehörteil ohne Linsen, welches zwischen Kamera und Objektiv eingesetzt wird, und eine stufenlose Auszugsverlängerung mittels eines faltbaren Balgens gestattet, um Aufnahmen im Nah- oder Makrobereich machen zu können. Bei der Verwendung ergibt sich ein Verlängerungsfaktor, um den die Belichtungszeit korrigiert werden muß, wenn größere Auszugsverlängerungen benutzt werden sollen. Den durch eine Auszugsverlängerung relevanten Verlängerungsfaktor errechnet man wie folgt:

Faktor = (Maßstab + 1)²

Bei einer Belichtungsmessung durch das Objektiv (TTL-Messung) wird der Verlängerungsfaktor vom Belichtungsmesser erfaßt, und darf nicht manuell berücksichtigt werden.
Manche Balgengeräte können auch seitlich verschoben werden und dienen dem Perspektivausgleich.

Balgengeraet

Balgengerät im praktischen Einsatz

Bank, optische
Die optische Bank ist eine stabile metallische Schiene zum Befestigen der Kamerabauteile einer Großbildkamera. Großbildkameras auf optischer Bank lassen vielfältige Verstellmöglichkeiten zu.

Banding
Engl. für Streifenbildung. Unerwünschter Bildeffekt der digitalen Aufnahmetechnik in Form von streifenförmigen Störsignalen. Banding tritt häufig in dunklen Bildpartien bei hohen Empfindlichkeiten auf.

Banding in einem eigentlich durchgängig blauen Himmelsbereich

Banding in einem eigentlich durchgängig blauen Himmelsbereich

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Beleuchtungskontrast
Der Beleuchtungskontrast beschreibt den Unterschied zwischend der hellsten und der dunkelsten Stelle einer Aufnahme.

Belichtung
Der eigentliche Vorgang in einer Kamera, bei dem auf dem lichtempfindlichen Träger ein zunächst latentes Bild erzeugt wird. Die Belichtung ist das Produkt aus Lichtintensität und Dauer der Lichteinwirkung. Die Lichtintensität wird durch die Blende, die Belichtungsdauer durch den Kameraverschluß über die Belichtungszeit gesteuert. Während der Belichtung werden Photonen (Lichtquanten) von einzelnen Silberhalogenidmolekülen der Silberhalogenidkristalle auf der Emulsion absorbiert. Durch den Energiegehalt des Photons wird ein Elektron aus dem Silberhalogenidmolekül abgespalten, es entsteht ein Ion. In einem weiteren Prozeß entläd sich das Ion nach kurzer Zeit zu metallischem Silber, wodurch auf dem belichteten Silberhalogenidkristall ein so genannter "Keim"entsteht. Dieser Keim unterscheidet nach der Belichtung ein belichtetes von einem unbelichteten Silberhalogenidkristall, und macht das latente Bild aus.

Belichtungsautomatik
Eine elektrisch oder elektronisch funktionierende Vorrichtung in einer Kamera, welche selbsttätig die korrekte Belichtung mißt und steuert. Man unterscheidet Blenden-, Zeit- und Programmautomatik. Während eine Programmautomatik die Belichtungszeit und die Blende einstellt, können Blenden- und Zeitautomatik durch die Vorwahl jeweils eines Parameters der Belichtung vom Fotografen beeinflußt werden.

Belichtungskorrektur
Gewollte Abweichung von dem mit Hilfe des Belichtungsmessers ermittelten Wert.

Belichtungsmesser
Gerät zum Messen der Beleuchtungsstärke. Dabei wird entweder die Lichtenergie durch eine Fotozelle (z.B. Selen) in elektrischen Strom umgewandelt, oder die Leitfähigkeit eines batterieabhängigen Fotowiderstandes (z.B. CdS = Cadmium-Sulfid) oder einer Fotodiode (z.B. Silizium) wird durch das einfallende Licht verändert. Man unterscheidet zwischen Belichtungsmessern, die in die Kamera eingebaut sind und im besten Fall durch das Objektiv messen (TTL-Messung), und Handbelichtungsmessern. Bei der TTL-Messung (engl. „Through The Lens“) kann wahlweise großflächig (integral) oder punktartig (selektiv, Spot) gemessen werden. Mit Handbelichtungsmessern hat man die Möglichkeit, entweder eine Objektmessung (von der Kamera zum Motiv) oder eine Lichtmessung (mit Diffusorkalotte vom Motiv zur Kamera) durchzuführen. Durch verschiedene Zubehörteile können Handbelichtungsmesser für Spezialaufgaben eingesetzt werden.

Moderner Belichtungsmesser

Moderner Belichtungsmesser mit Digitalanzeige

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Belichtungsmessung
Ermittlung der den jeweiligen Lichtverhältnissen entsprechenden Kombination aus Verschlusszeit und Blende mit einem Belichtungsmesser.

Belichtungsreihen
Vom selben Motiv werden mehrere Aufnahmen mit abweichender Belichtung gemacht. Ziel: Eingrenzen der korrekten Belichtung oder kreieren gezielter Effekte (Über- oder Unterbelichtung). Das geht manuell (Belichtungskorrektur-Funktion) oder automatisch. Kameras verfügen oft über eine Funktion für automatische Belichtungsreihen, bei der nur die Abweichung (in Blendenwerten) und/oder die Zahl der Aufnahmen festlegt werden muss.

Belichtungssteuerung
Sie beschreibt, wie Verschlusszeit und Blende bei einer Kamera eingestellt werden. Das kann sowohl vollautomatisch als auch halbautomatisch (Zeitenautomatik, Blendenautomatik) oder manuell durch Vorgabe von Verschlusszeit und Blende, geschehen.

Belichtungsspielraum
Toleranz einer Filmemulsion gegenüber Abweichungen von der optimalen Belichtung, innerhalb der noch zufriedenstellende Aufnahmen möglich sind. Schwarzweißfilme haben einen größeren Belichtungsspielraum als Farbfilme. Der Belichtungsspielraum ist bei niedrigempfindlichen Filmen geringer als bei hochempfindlichen Filmen.

Belichtungszeit
Zeitraum (Verschlusszeit) in dem der Film oder Bildwandler dem Licht ausgesetzt wird um ein Bild zu erzeugen.

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Beugung
Ablenkung von Lichtstrahlen, die auf eine Kante auftreffen. In einem Objektiv werden Lichtstrahlen an der Blendenöffnung gebeugt. Bei starkem Abblenden eines Objektivs führt die Beugung zu einer Abnahme der Bildqualität. Ein Objektiv in der Kleinbildfotografie sollte daher nicht auf kleinere Werte als 32 abgeblendet werden.

PhotoWissen Band 4 Visuelle Schärfe stellt ausführlich dar, wie die Beugung das Auflösungsvermögen des visuellen Systems und der photographischen Komponenten mindert.

Lichtwellen verlaufen normalerweise geradlinig durch den Raum. Treffen sie auf ein Hindernis oder passieren ein solches sehr nah (nah meint im Bereich weniger Wellenlängen), so werden sie aus dieser geraden Richtung abgelenkt. Diesen Vorgang nennen wir Beugung (Abb. 1). Er ist ein unvermeidbarer physikalischer Effekt und unabhängig von der Qualität der Optik. Je kleiner die Öffnung, umso größer ist die Beeinträchtigung der Abbildung durch die Beugung. Aufgrund dieser Zerstreuung in unterschiedliche Richtungen legen die Lichtwellen dann nicht mehr alle dieselbe Entfernung zurück, sondern verlassen zum Teil ihre ursprüngliche Schwingungsrichtung. Das führt dazu, daß sie sich an einer Stelle überlagern und ergänzen bzw. an einer anderen ganz oder teilweise auslöschen. Diese Überlagerung (Interferenz) produziert ein Beugungsmuster, das die höchste Intensität dort aufweist, wo sich die Wellen addieren und die geringste, wo sie sich auslöschen. Würden wir die Stärke an jeder Position einer geraden Linie messen, so ergäbe sich ein Band ähnlich dem, das Abb. 2 zeigt. Eine perfekt runde und daher ideale Blende würde ein Beugungsmuster produzieren, das nach seinem Entdecker, dem britischen Astronomen Sir George Biddell Airy (1835-1892), als Airy-Scheibchen (auch Airy Disk) bezeichnet wird. Auf einen praktischeren Fall übertragen können wir uns die Beugung wie bei einem Wasserschlauch vorstellen. Genügend Druck vorausgesetzt verläßt ihn das Wasser als nahezu runder Strahl. Wenn wir die freie Öffnung aber mit den Fingern ein wenig zusammendrücken, wird der Strahl zu einem mehr oder weniger breiten Fächer auseinandergezogen.

Darstellung der Beugung an einer großen und einer kleinen Oeffnung

Abb. 1 Darstellung der Beugung an einer großen und einer kleinen Öffnung

Beugung von Licht an einem Spalt und das daraus resultierende Beugungsmuster

Abb. 2 Beugung von Licht an einem Spalt und das daraus resultierende Beugungsmuster

Bild, latentes
Als latentes Bild bezeichnet man ein fotografisches Bild, welches auf den lichtempfindlichen Träger belichtet wurde, aber noch nicht entwickelt und fixiert worden ist. Ein latentes Bild ist unsichtbar und weiterhin lichtempfindlich.

Bilddatentypen
In der elektronischen Bildbearbeitung ist das Bild als eine Ansammlung von Punkten definierbar, die auf dem Monitor oder im Ausdruck dargestellt werden. Diese Bildpunkte werden auch Pixel genannt. Ein Pixel kann weiß oder farbig sein, dabei ist es vom Bilddatentyp abhängig, wieviele Farben für ein Pixel zur Verfügung stehen. Bildbearbeitungs-Software unterscheidet folgende Datentypen:
Schwarzweiß: ein Pixel wird entweder weiß oder schwarz dargestellt. Jedes Pixel belegt dabei 1 Bit. Dieser Typ wird in erster Linie für einfache Grafiken, etwa für Fax-Anwendungen, und weniger für Fotos verwendet.
Graustufen: jedes Pixel kann einen von 256 Grautönen zwischen schwarz und weiß annehmen. Jedes Pixel belegt dabei 8 Bit. Dieser Typ dient zur Darstellung von Schwarzweißfotos.
16 Farben indiziert: jedes Pixel kann einen von 16 Farbtönen aus einer Palette von 262144 Farbtönen annehmen. Jedes Pixel belegt dabei 4 Bit. Dieser Typ wird in erster Linie für einfache Farbgrafiken, und weniger für Fotos verwendet.
256 Farben indiziert: jedes Pixel kann einen von 256 Farbtönen aus einer Palette von 262144 Farbtönen annehmen. Jedes Pixel belegt dabei 8 Bit. Dieser Typ zur Darstellung von Farbfotos ist inzwischen veraltet.
RGB-Echtfarben: jedes Pixel kann einen von 16,7 Millionen Farbtönen aus den additiven Grundfarben Rot, Grün und Blau annehmen. Jedes Pixel belegt dabei 24 Bit. Dieser Typ dient zur Darstellung von Farbfotos.
CMGS: (engl.: CMYK) jedes Pixel kann einen von 16,7 Millionen Farbtönen aus den subtraktiven Grundfarben Blaugrün (Zyan), Purpur (Magenta) und Gelb, ergänzt um einen Grautonkanal, annehmen. Jedes Pixel belegt dabei 32 Bit. Dieser Typ wird für den Vierfarbdruck herangezogen.

Bildebene
Bereich in einer Kamera, der eine scharfe Abbildung des Motivs ermöglicht. Die Bildebene ist bei analogen Kameras die Filmebene, bei Digitalkameras der Bildwandler.

Bildfeldwölbung
Optischer Abbildungsfehler, der darauf beruht, daß die Brennpunkte für alle Objektstrahlen nicht auf einer Ebene, sondern auf einer nach innen gekrümmten Kugelfläche (wie beim Auge) liegen. Die Folge ist eine zum Bildrand hin ansteigende Unschärfe. Abblenden kann diesen Abbildungsfehler mildern. Objektive, bei denen der Astigmatismus korrigiert ist, weisen auch keine Bildfeldwölbung mehr auf.

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Bildkompression
Verfahren um die Datenmenge einer digitalen Bilddatei rechnerisch zu reduzieren um Speicherplatz einzusparen. Je nach eingesetztem Kompressionsverfahren unterscheidet man zwischen verlustbehafteter und verlustfreier Kompression. Bei der verlustbehafteten Kompression werden für das Auge mehr oder weniger sichtbare Bilddetails unwiderruflich weggerechnet, was Qualitätseinbussen zur Folge hat. Dieser Effekt ist bei verlustbehafteter Kompression kumulativ (anhäufend), dass heißt, dass bei jedem neuen Kompressionsvorgang die Qualität weiter abnimmt.

Bildkreis
Begrenzung des von einem Objektiv entworfenen Bildes. Innerhalb des Bildkreises entsteht eine scharfe Abbildung, außerhalb des Bildkreises lassen Schärfe und Helligkeit rapide nach. Der nutzbare Bildkreisdurchmesser muß mindestens der Formatdiagonale entsprechen.

Bildrate
Anzahl der Bilder pro Sekunde (B/s), die eine Kamera aufnehmen kann.

Bildstabilisator
Eine Vorrichtung im Objektiv oder in einer Kamera, die das Verwackeln einer Aufnahme verhindern oder mildern kann. Man unterscheidet zwischen optischen und elektronischen Bildstabilisatoren.
Optische Stabilisatoren werden in das Objektiv eingebaut. Man findet sie in ausgesuchten Teleobjektiven, Telezoomobjektiven oder Video-Camcordern. Bei diesen Systemen sorgen zwei kardanisch aufgehängte Prismen, eines horizontal, das andere vertikal beweglich, dafür, daß Ablenkungen der Lichtstrahlen durch kurze, ruckartige Bewegungen der Kamera, durch gegenläufige Ablenkungen in den Prismen ausgeglichen werden. Optische Stabilisatoren eignen sich somit sowohl für Objektive "klassischer" Kameras, alsauch für Kameras mit elektronischem CCD-Bildsensor.
Elektronische Stabilisatoren findet man in Video-Camcordern oder Digitalkameras. Kameras mit derartigen Stabilisatoren nutzen nur einen Teil der CCD-Bildsensorfläche zur Bilderzeugung. Der Rand des auf den CCDBildsensor fallenden Bildes kann nun dazu benutzt werden, ruckartige Kamerabewegungen durch Berechnung des optimalen Bildausschnitts zu stabilisieren. Nur dieser in einem Rechenprozess optimierte Bildausschnitt wird als Aufnahme gespeichert. Diese Stabilisatoren bedürfen des CCD-Bildsensors als Aufnahmemedium. Ihr Vorteil liegt darin, daß keine zusätzlichen, beweglichen optischen Teile benötigt werden, ihr Nachteil darin, daß die Auflösung des CCD-Bildsensors nicht ausgeschöpft werden kann.

Bildwandler
Der Bildwandler (CCD oder CMOS) ist ein elektronisches Element (lichtempfindlicher Halbleiter), der das Licht in eine entsprechen der Intensität mehr oder weniger starke elektrische Spannung transformiert.

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Bildweite
Abstand der Bildebene von der bildseitigen Hauptebene eines Objektivs, bei Einstellung auf unendlich ist die Bildweite identisch mit der Brennweite, und verlängert sich bei Naheinstellung um den Auszug.

Bildwinkel
Der Bildwinkel sagt in der fotografischen Praxis etwas über den Winkel aus, mit dem ein Objektiv ein Bild erzeugt.
Der ausnutzbare Bildwinkel wird über die Diagonale des Bildfensters gemessen, und ist abhängig von der Brennweite des Objektivs und der Bildgröße.
Der gesamte Bildwinkel eines Objektivs ergibt im Bildraum den Bildkreis, und ist der maximale Bildwinkel, unter dem noch Abbildungen von annehmbarer Güte entstehen. Ein Überschreiten des gesamten Bildwinkels führt zu Vignettierung.

Bitmap
Darstellungsform eines digitalen Bildes, bei der jedem Bit im Speicher eines PC genau ein Bildpunkt auf dem Monitor oder dem Drucker zugeordnet wird.

Blende
Die Blende ist das zentrale Steuerelement einer Kamera bzw. eines Objektivs, da sie unterschiedlich stark geöffnet oder geschlossen werden kann und so gleichzeitg Lichteinfall und Tiefenschärfe steuert. Sie ist zumeist aus Lamellen aufgebaut.
Die Blendenskala gibt die Öffnungswerte in Stufen an:

1 - 1,4 - 2 - 2,8 - 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16 - 22 - 32 - 45 - u.s.w.

In dieser Reihenfolge wird mit jeder Stufe die Lichtintensität halbiert. Zudem gilt: Je größer die Blendenzahl, desto kleiner ist die wirksame Öffnung der Blende. An einigen Objektiven findet man auch Zwischenwerte der Blendenreihe, die für einen halben Blendensprung stehen, eingebürgert haben sich hier:

1,2 - 1,7 - 2,5 - 3,5 - 4,5 - 6,7 - u.s.w.

Neben der Belichtungssteuerung kann mit der Blende die Schärfentiefe im Bild reguliert werden. Je stärker die Blende geschlossen wird, um so größer fällt die Schärfentiefe aus.

Blende, förderliche
Als förderliche Blende oder auch Sweet Spot bezeichnet man jenen Blendenwert, bei dem sich der Zugewinn an Schärfentiefe und die Beugungsunschärfe durch die Blendenöffnung die Waage halten. Ein Abblenden über die förderliche Blende hinaus führt nicht mehr zu einem Zugewinn an Schärfentiefe, sondern, bedingt durch die Beugungsunschärfe, zu einer Abnahme der Allgemeinschärfe.

PhotoWissen Band 4 Visuelle Schärfe stellt die physikalisch-optischen Zusammenhänge und Berechnungen zur förderlichen Blende ausführlich dar.

Gleich von welchem Hersteller oder in welchem Format, eine Optik zeichnet nur in einem bestimmten Blendenfenster (englisch Sweet Spot) wirklich scharf. Die Rahmen dieses Fensters sind die Aberration auf der Seite der großen Öffnungen und die Beugung auf der Seite der kleinen Blenden. Die nachstehende Tabelle stellt die Parameter für die gängigen Aufnahmeformate zusammen. Aufgrund der zum Teil unterschiedlichen Seitenverhältnisse sind unter Umständen Ausschnittvergrößerungen nötig, um auf das Endformat zu kommen. Dementsprechend können sich die Angaben dann verschieben. Die beugungsbegrenzten Blendenwerte sind jeweils gerundet. Der progressive Wert bezieht sich auf 0,025 mm. Aus der Tabelle können wir etwas wichtiges Ablesen: Ausgehend vom 35mm Kleinbild verändert sich der Sweet Spot mit dem Aufnahmeformat. Wächst es, so wächst auch das Fenster praktisch nutzbarer Blenden, weil 4x5 oder 8x10 nicht so stark vergrößert werden müssen, um auf ein Endformat von beispielsweise 20x25 cm zu kommen. Aus diesem Grund dürfen Zerstreuungskreis bzw. Beugungsscheibchen im Negativ größer ausfallen. Umgekehrt müssen die kleineren Formate sehr viel stärker vergrößert werden, um dasselbe Endformat zu erreichen und entsprechend kleiner müssen Zerstreuungskreis bzw. Beugungsscheibchen im Negativ sein, damit sie den Schärfeeindruck im Print nicht mindern. Und ist der Sweet Spot im APS-C Format auch noch gerade groß genug, um effektiv arbeiten zu können, so geraten Aberrationsbegrenzung und Beugungsbegrenzung bei 1/1.8 und 1/2.5 Sensoren oder dem ähnlich großen 8x11 mm Minoxformat derart in Konflikt, daß sie in ein und derselben Blende zu liegen kommen und ein Fenster nahezu nicht mehr existent ist. Aufgrund der verschärft einsetzenden Beugung gestatten es die Optiken dieser Formate auch aus gutem Grund nicht weiter als bis f/5,6 oder f/8 abzublenden. Um überhaupt zumindest eine gute Blende zur Verfügung stellen zu können, müssen sie die Aberration im Bereich der großen Öffnungen schon durch sehr gute Korrektur ausschalten.

Tabelle zur foerderlichen Blende bei versch. Aufnahmeformaten

Förderliche Blenden in versch. Aufnahmeformaten

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Blendenautomatik
Bei der Blendenautomatik stellt der Benutzer die Verschlusszeit seiner Wahl ein und die Kameraautomatik wählt die den Lichtverhältnissen entsprechende, korrekte Blende aus. Herstellerspezifisch durch das Symbol "S" oder "Tv" gekennzeichnet.

Blendensimulator
Eine Vorrichtung als Schnittstelle zwischen Kamera und Objektiv bei Kameras mit der Möglichkeit des Objektivwechsels, um die Einstellungen der Blende am Objektiv an den Belichtungsmesser der Kamera zu übertragen. Je nachdem, welche Belichtungsautomatik an der Kamera funktionieren soll, werden unterschiedliche Daten benötigt und übertragen: der Wert der Blende, mit dem die Aufnahme erfolgen soll, die Lichtstärke des Objektivs, (oder zumindest das Verhältnis zwischen beiden Werten), die kleinste verfügbare Blende am Objektiv, sowie in einigen Fällen Abstandsinformationen. Der Blendensimulator kann mechanisch durch Hebel oder elektrisch durch geeignete Kontakte ausgeführt sein.

Blitzaufhellung
Aufhellung der Schatten mit einem Blitzgerät bei Aufnahmen im Freien. Die Belichtung erfolgt dabei mit einer Mischung aus dem vorhandenen Tageslicht sowie dem Blitzlicht.

Blitzbelichtungsmesser
Spezieller Typ eines Handbelichtungsmessers mit einer Silizium-Fotodiode als Meßzelle zur Messung von Blitzlicht. Der Blitzbelichtungsmesser löst zur Messung einen Probeblitz aus und liefert die zur Aufnahme einzustellende Blende als Ergebnis. Der Blitzbelichtungsmesser erleichtert die Beurteilung einer Aufnahmesituation mit der Verwendung von mehreren Blitzgeräten (Servoblitzgeräten), z.B. beim Einsatz einer Studio-Blitzanlage.

Blitzgerät
Ein Blitzgerät besteht aus einer Stromquelle, Steuerelektronik, Spannungsumwandler (von Niederstrom auf Hochstrom), Thrystor (Hochstrom-Akkumulator) und Blitzröhre (Lichtblitz wird durch Zünden einer Gasentladung erzeugt). Bei den externen Blitzgeräten unterscheidet man zwischen Kompaktblitzen (aufsteckbare Blitzgeräte) und Studioblitzgeräten bzw. Blitzanlagen. Kompaktblitzgeräte verfügen über eine Eigenautomatik zur Belichtungsmessung und -steuerung (Computer- oder Automatikblitz) und/oder über eine Steuerung von der Kamera aus (so genannte TTL-Blitzgeräte). Die Leistung eines Blitzgerätes wird durch die Blitzleitzahl (LZ) angegeben.

Blitzgeraet

Ein typisches modernes Blitzgerät

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Blitzleitzahl
Gibt die max. Leistung (Lichtabgabe) eines Blitzgerätes an. Wird in der Regel für eine Empfindlichkeit von ISO 100 und eine Brennweite von 50 mm angegeben. Aus der Leitzahl lässt sich die Blende für eine bestimmte Motiventfernung errechnen – und umgekehrt. Die Formel lautet dabei: Leitzahl (LZ) = Blende x Entfernung. So lässt sich zum Beispiel errechnen, dass bei einer Leitzahl von 36 und einer eingestellten Blende von F4, der Blitz eine maximale Reichweite von 9 Metern schafft.

Blitzreichweite
Wie weit ein Blitz reichen muss, um das Motiv optimal auszuleuchten. Bei doppelten Abstand zur Lichtquelle reduziert sich beispielsweise die Lichtintensität, die auf das Motiv trifft, auf ein Viertel

Blitzschuh
Mechanische Vorrichtung zum Befestigen eines externen Kompaktblitzgerätes. Er besteht aus zwei Schienen, unter denen der Blitz eingeschoben wird. Blitzschuhe besitzen einen oder mehrere elektrische Kontakte zur Kommunikation zwischen Kamera und Blitz. Ist kein Kontakt vorhanden, spricht man eher von einem Zubehörschuh. Das Blitzgerät verfügt ebenfalls über einen passenden Blitzschuh und eine Verriegelungsvorrichtung, damit das Blitzgerät nicht aus dem Kamera-Blitzschuh rutscht.

Blitz-Synchronisation
Synchronisierung von Blitzgerät und Verschluß in der Weise, daß der Verschluß während der Leuchtdauer des Blitzes geöffnet ist. Kameraseitig gibt es verschiedene Anschlußkontakte für Blitzgeräte, X, FP und M. Der XKontakt ist für Elektronenblitzgeräte bestimmt, die verzögerungsfrei mit dem Auslösen ihre höchste Leuchtstärke erreichen. Der FP- oder M-Kontakt wird für Blitzbirnchen verwendet, bei denen der Verschluß sich mit einer Verzögerung von etwa 10 bis 17 Millisekunden öffnen muß, weil die Birnen erst dann ihre volle Leuchtstärke erreicht haben.
Die Blitz-Synchronisation ist bei Schlitzverschlüssen nur bei solchen Belichtungszeiten gewährleistet, bei denen der Verschluß ganz öffnet und der Schlitz nicht Teile des Bildes verdeckt. Die kürzeste Belichtungszeit, bei der dies gewährleistet ist, nennt man „Blitz-Synchronzeit“ oder „X-Synchronzeit“.

Blooming
Bildfehler digitaler Bildträger (pinkfarbenen Farbsäume) an Übergängen zwischen grellen (z.B. Himmel, Lichter) und dunkleren Bildpartien. Es wird durch das "Überlaufen" von einzelnen Pixeln auf dem Bildwandler verursacht. Dabei bekommen einige Pixelelemente mehr Licht als sie aufnehmen können und dieser "Überschuss" an elektrischer Ladung greift dann auf benachbarte Pixel über. Blooming wird oft mit dem als chromatische Aberration bekannten Objektivfehler verwechselt, da auch hier Farbsäume entstehen.

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Bokeh
Der Begriff Bokeh (vom japanischen Boje = unscharf oder verschwommen) hat sich als Bezeichnung für die Eigenschaft eines Objektivs, unscharfe Bereiche wiederzugeben, durchgesetzt. Diese Eigenschaft wird stark von der Korrektur des Objektivs beeinflußt. Unscharfe Bereiche werden auf der Abbildung als Zerstreuungskreise dargestellt, die um so größer ausfallen, je weiter der Bereich von der Schärfeebene entfernt wiedergegeben wird. Form und Helligkeitsverteilung dieser Zerstreuungskreise werden dann als Bokeh beschrieben. So spricht man von einem „schönen“ oder einem „häßlichen“ Bokeh eines bestimmten Objektivs. Das Bokeh tritt besonders bei Aufnahmen unter geringer Schärfentiefe in Erscheinung, z.B. bei Verwendung großer Blendenöffnungen oder bei Makroaufnahmen.

Bokeh-Vergleich versch. 50 mm Optiken

Bokeh-Vergleich versch. 50 mm Optiken. Oben sieht man gut den Unterschied in der Härte mit der der Hintergrund verwischt wird. Unten erkennt man den Einfluss von Form und Anzahl der Blendenlamellen.

Boxkamera
Einfacher und preisgünstiger Kameratyp, der aus einem kastenförmigen Gehäuse aus Blech oder Holz, später auch aus Kunststoff besteht, meist versehen mit einem einfachen Fixfokus-Objektiv. Belichtungszeit und Blende sind bei diesen Kameras gar nicht oder nur in wenigen Stufen einstellbar. Weit verbreitet sind Boxkameras für den Rollfilm 120 in den Bildformaten 6x6 cm oder 6x9 cm. Die erste Kamera dieses Typs war die Kodak Box, welche 1888 zum Preis von 25 Dollar auf den Markt kam, und 100 runde Aufnahmen von 6,5cm Durchmesser auf einen speziellen Rollfilm machte. Ihr Fixfokus-Objektiv war ein 1:9/57mm. 1931-1932 verkaufte Agfa in einer großangelegten Kampagne 900.000 Exemplare der so genannten Preis-Box für 4 RM.

Bracketing
Engl. für Belichtungsreihen

Brechung
Die Brechung des Lichtes tritt ein, wenn Licht von einem optischen Medium (z.B. Luft) unter einem Einfallswinkel in ein anderes optisches Medium (z.B. Glas) übergeht. Der Lichtstrahl wird gebrochen, also abgelenkt, beim Übergang von einem optisch dünneren in einen optisch dichteren Stoff (z.B. Luft Glas) zum Lot hin. Auf dieser Tatsache beruht die Wirkung von Linsen. Da die Brechung jedoch in Abhängigkeit von der Wellenlänge des Lichtes geschieht, liegt hierin auch die Ursache für die chromatische Aberration (Farbfehler). Außerdem wird bei jeder Brechung ein Teil des Lichts an der Grenzfläche reflektiert, was zu Streulicht in der Kamera führen kann. Die Glasoberflächen von optischen Linsen werden vergütet, um diese Reflexion zu unterdrücken.

Brechungsindex
Auch als Brechzahl "n" bezeichnet. Verhältniszahl, die die Brechung in einem bestimmten optischen Medium angibt. Diese ist identisch mit dem Verhältnis der Lichtgeschwindigkeit im Vakuum und der Lichtgeschwindigkeit im Medium. Der Brechungsindex ist für verschiedene Wellenlängen des Lichts unterschiedlich. Die Indizes für optisches Glas liegen zwischen 1,4 und 1,9. Brechzahlen für gelbes Licht (590 nm):

Vakuum 1,0000
Luft 1,0003
Wasser 1,3332
Kanadabalsam1,5151
Kronglas 1,5153
Flintglas 1,6085
Diamant 2,4173

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Brennpunkt
Auch Fokus. Der Punkt, in dem eine Optik alle Lichtstrahlen bündelt und die scharfe Abbildung entsteht.

Brennweite
Die Brennweite bemißt den Abstand zwischen der bildseitigen Hauptebene eines Objektivs und dem Brennpunkt bei Einstellung auf unendlich. Sie ist die wichtigste Grundgröße eines Objektivs für die fotografische Praxis und wird in Millimetern (mm) oder seltener in Zentimetern (cm) angegeben, und kann in der Praxis von wenigen Millimetern bis zu mehreren Metern betragen. Aus der Brennweite ergibt sich im Verhältnis zur Bildgröße der Bildwinkel eines Objektivs.Je größer die Brennweite, desto stärker wird das Motiv vergrößert und gleichzeitig der Bildwinkel verkleinert. So haben Weitwinkelobjektive eine kurze Brennweite, Teleobjektive eine Lange.

Brennweitenbereich
Bereich zwischen kürzester und längster Brennweite bei Zoomobjektiven.

Brennweitenverlängerungsfaktor
Benutzt man auf einer Digitalkamera ein Objektiv, das für ein System mit größerem Aufnahmeelement (Film) entwickelt wurde, kann der vergleichsweise kleinere Bildwandler der Kamera nicht den gesamten Bildwinkel des Objektivs erfassen. Da Brennweite und Bildwinkel in direktem Zusammenhang zueinander stehen, entsteht der Eindruck einer vergrößerten Brennweite. Daher geben in solchen Fällen die Hersteller den Brennweitenverlängerungsfaktor an, um den Zoom auf konventionelle Systeme umrechnen zu können. Ein 20 mm-Kleinbild-Objektiv hat, auf einer Digitalkamera mit Brennweitenverlängerungsfaktor von 1,5, den gleichen Bildwinkel wie ein 30 mm-Kleinbild-Objektiv auf einer herkömmlichen Kleinbild-Kamera.

Brennweitenverstellung
Deutsch für „zoomen“ d.h. an einem Zoomobjektiv die Brennweite ändern.

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Buffer
Zwischenspeicher (auch "Pufferspeicher") bei digitalen Kameras. Speicher, der zur temporären (zeitweise, nicht dauerhaften) Zwischenlagerung von Daten (z.B. Bildern). Wird bei Digitalkameras dazu benutzt, um bei Serienaufnahmen die Bilder zwischenzuspeichern, bevor sie auf die Speicherkarte geschrieben werden. Zwischenspeicher sind deshalb nötig, weil Speicherkarten aufgrund ihrer Architektur relativ langsam sind und sich so weniger gut für die schnelle Speicherung von Bildern eignen.

Bulb (B-Einstellung)
Langzeit-Belichtungsmodus. Im Bulb-Modus bleibt der Verschluss solange geöffnet, wie der Auslöser niedergedrückt wird. Die Bezeichnung Bulb (Engl. für Glühbirne) stammt aus den Anfängen der Fotografie, als es noch keine Blitzsynchronisation gab. Der Blitz, damals auf Glühbirnen-Basis, wurde bei geöffnetem Verschluss gezündet.

Byte
In der Informatik verwendete Maßeinheit für ein Datenwort und zweitkleinste Einheit im Dual- bzw. Binärsystem. Es besteht aus 8 Binärzeichen (Bit). Mit dem Byte wird einerseits der Speicherplatz von Datenträgern oder Speicherkarten angegeben, andererseits auch der Speicherbedarf, um eine Datei bestimmter Größe zu speichern oder in den Arbeitsspeicher eines Computers (PC) zu laden. Aus dem Byte ergeben sich die übergeordneten Maßeinheiten Kilobyte (KB), Megabyte (MB) und Gigabyte (GB). So belegt ein digital aufgenommenes Bild von den Ausmaßen 640x480 Pixel und vom Typ RGB-Echtfarben mit 16,7 Millionen Farben im Arbeitsspeicher eines PC 921600 Byte oder 900 Kilobyte.

1 Kilobyte (KB) = 1024 Byte
1 Megabyte (MB) = 1024 Kilobyte = 1048576 Byte
1 Gigabyte (GB) = 1024 Megabyte = 1048576 Kilobyte = 1073741824 Byte

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