1000 Worte zu Amerika
Floridas wunderbare Schutzgebiete

116 Parks, Recreation Areas und historische Stätten umfasst das vom Florida State Park Service unterhaltene Netz an Schutzgebieten, das Natur und Kultur des Staates bewahrt, der als erster entdeckt und kolonisiert wurde. Die 13 von Washington aus verwalteten National Parks und Monumente im südlichsten Bundesstaat zählen dabei extra. Auf gelungene Weise verbinden sie alle Erlebnis- und Erholungswert, denn fast immer findet man hier interessante Naturphänomene, wie die als Rückzugsgebiete für viele Tierarten wichtigen Frisch-und Salzwassermarschen, große Dünenlandschaften an weißen Stränden oder das letzte intakte Korallenriff des Festlands, verständlich aufbereitet und gut zugänglich neben schön gelegenen Freizeiteinrichtungen.
Neben dem Kanusport, Fischen, Schwimmen und Wandern steht Camping ganz oben auf der Liste der beliebtesten Outdooraktivitäten in Amerika und der State Park Service trägt dieser Tatsache mit dem hohen Standard seiner 90 Plätze gezielt Rechnung.
Einfache Zeltplätze für selbstversorgte Camper, full-hookup sites für Wohnmobile, Anlegemöglichkeiten für Boote oder voll ausgestattete Ferienhäuser – für jeden Geschmack wird etwas geboten!

Aktiv ist Programm

Um Floridas einzigartige Umwelt und abwechslungsreiche Historie besser zu verstehen, veranstalten fast alle Parks interpretative Programme. Living history programs zum Beispiel, bei denen Ranger und freiwillige Helfer die Vergangenheit in bester schauspielerischer Manier zum Leben erwecken. Auf Wanderungen, Workshops und abendlichen Runden am Lagerfeuer erfährt man vieles, daß der Reiseführer verschweigt. Kontakte stellen sich dabei im Gespräch ganz automatisch ein.

Gut zum Erholen...

...sind die für Wohnmobilisten und Camper gleichermaßen geeigneten 20, besonders reizvoll nahe geschützter Strandbereiche am Meer gelegenen Parks. Zum Beispiel der auf der Insel St George vor der Südostküste des Panhandle. Neben den streng geschützten Seeschildkröten, die ihn im Sommer gern zur Eiablage nutzen, ziehen sein weißer Strand und die für alle Schutzgebiete typische maßvolle Infrastruktur vor allem im Sommer Besucher aus allen Teilen des Landes an. Mit den ebenfalls im Sunshine State gelegenen Stränden des Grayton Beach State Recreation Area, sowie jenen in den State Parks Bahia Honda und Caladesi Island zählt er zu den zehn besten der USA.
Andere Favoriten im Rennen um die Gunst der Besucher sind die an den zahlreichen Süßwasserquellen gelegenen Parks, die, gespeist von konstant temperierten unterirdischen Reservoirs, zu den saubersten und ergiebigsten der Welt zählen.

Das Florida Canoe Trail System...

...bietet auf landesweit 35 Routen mit 1250 km Gesamtlänge alles, was das Herz des Kanuwanderers begehrt: Markierte Streckenführung, einfaches Camping am Ufer und abwechslungsreiche Landschaft. Reißende Wildbäche aber sucht man hier vergeblich. Die Fließgeschwindigkeiten sind aufgrund des geringen Gefälles niedrig, nur selten überschreitet die Tiefe Stehhöhe. Als größte Hindernisse entpuppen sich oft die weit auf die Wasserfläche ragenden Bäume. – Flüsse zum entspannten dahingleiten also!
Für Tagesausflüge bieten sich eine ganze Reihe günstig gelegenen Parks mit ihren guten Zugangs- und Campingmöglichkeiten an. 25 von ihnen offerieren Mietkanus, in anderen stehen private Konzessionäre bereit. Ein Bonbon ist in dieser Hinsicht der Everglades National Park. Die Szenerie der flachen Grasinseln kann man auf halbtägigen Trails oder dem rund eine Woche beanspruchenden 100 km langen Wilderness Waterway zwischen Everglade City und Flamingo erkunden. Empfehlenswert ist der Moskito-milde Winter, in dem der Wasserstand erfahrungsgemäß am höchsten ist.

Wenn Einsamkeit Trumpf ist...

…und die Wildnis kein Hindernis, dann heißt die Richtung Westen. Von Ft Walton Beach bis Biloxi erstreckt sich die Gulf Islands National Seashore 240 km weit entlang der Küste. Perdido Key und die Insel Santa Rosa bilden dabei den stärker touristisierten Teil. Auf den Mississippi vorgelagerten Inseln, wie Petit Bois oder Horn ist zwar nur einfaches campen gestattet, dafür hat man den puderzuckerfeinen Sandstrand aber auch fast immer für sich allein!
Für absolute Inselfreaks halten die Florida Keys weit im Süden ein noch nicht überlaufenes Paradies bereit. Die Dry Tortugas, 100 km westlich von Key West inmitten der Korallensee gelegen sind zwar nur per Boot oder Wasserflugzeug erreichbar, aber die 300 $ für den Übernachtungsbesuch sind gut angelegt. Zum Schnorcheln sind die Riffe um die straßenlose Hauptinsel Garden Key genau richtig. Und sind die wenigen Tagesgäste erst einmal davongeflogen, ist der Traum von der eigenen Insel auf dem kleinen Zeltplatz am Meer wohl näher als je zuvor!